Elizabeth Kingdon, Sopran
Elizabeth Kingdon wurde 1928 in Schenectady, New York als Tochter des Forschers Kenneth H. Kingdon geboren. Auf Wunsch des Vaters absolvierte sie am Vassar College ein Mathematikstudium und schloss 1947 mit dem Bachelor ab. Erst danach nahm sie ihr Gesangsstudium in Boston und New York auf. Durch ein Fulbright-Stipendium kam sie 1956 an die Staatliche Hochschule für Musik in Frankfurt am Main.
Ihr erstes Engagement führte sie 1958 an das Theater Bielefeld, wo sie als Leonore in Macht des Schicksals (Verdi) debütierte. Weitere Rollen in der ersten Saison: Jenufa in Jenufa(Janáček), Gräfin in Die Hochzeit des Figaro (Mozart) und Marie in Die verkaufte Braut (Smetana).
1963 wechselte sie an die Städtischen Bühnen Nürnberg und sang dort bis 1985 alle wichtigen Partien im Fach ‚Jugendlich-Dramatische‘. Gastauftritte führten sie vor allem als Wagner-Interpretin in andere Theater der Bundesrepublik Deutschland, in die DDR, nach Österreich, der Schweiz und Frankreich.
Parallel dazu schloss sie sich ab 1976 der Pocket Opera Company, Nürnberg (POC) an, und startete mit dieser freien Theatergruppe als persiflierende Diva eine zweite Karriere. Als Wally in Die Geierwally (Catalani), Lucrezia in Lucrezia Borgia (Donizetti) oder Emmy, Malwina und Janthe in Der Vampyr (Marschner) gastierte sie auf Theaterfestivals und an zahlreichen internationalen Opernhäusern.
Daneben wirkte sie in zahlreichen Uraufführungen zeitgenössischer Komponisten mit, die als Auftragswerke für die POC und für die Pegnitzschäfer-Klangkonzepte entstanden.