Abendzeitung Nürnberg vom 11. August 2007
ROTE ROSEN UND EIN BONSAI – BÄUMCHEN

Magische Momente beim Geburtstagsfest der Pocket Opera Company

Erwünscht war der strömende Regen ganz bestimmt nicht. Auch wenn es bei der Geburtstagsinszenierung der Pocket Opera Company Momente gab, in denen sich der Eindruck aufdrängte, er hätte auch bestellt sein können. Gab der vom Wetter erzwungene hastige Umzug vom Biergarten in die Gasträume des Wirtshauses „Zum Klösterle“ der POC doch einmal mehr die Gelegenheit unter Beweis zu stellen, dass sie jeden Ort verzaubern und an jedem Ort bezaubern kann.

Für die geladenen und zahlenden Geburtstagsgäste, die anfangs noch fröstelnd, aber trocken bei Speis und Trank im Biergarten saßen, hat Deutschlands mit nunmehr 33 Jahren älteste freie Musiktheatertruppe eine Party mit guten alten Freunden inszeniert. Peter Beat Wyrsch, der scheidende, und Franz Killer, der neue Leiter der Pocket Opera haben dazu Highlights aus der POC – Geschichte zu einer „Fest“ – Oper kombiniert, in der die Geburtstagskinder die Gäste spielten.

Mit der Postkutsche und auf einem knatternden Moped reiste diese schräge, phantasievoll gekleidete Schar an, um erst im Biergarten der historischen Klosteranlage in Pillenreuth zwischen den Bierbänken, auf der Bühne und auf einem historischen Karussell Geschenke zu verteilen. Und sich anschließend in den drei Gasträumen, die sie mühelos bespielten, einen Sängerstreit zu liefern und einen Vampyr abzuwehren. Kurz erzählt ist das die Geschichte, die mit Auszügen u.a. aus den Pocket – Hits „ISIS“, „Zwischen Sehnsucht und Mitternacht“, „One Charming Night“ und „Vampyr“ lustvoll erzählt wurde – in einer Inszenierung die reich an magischen, komischen und surreal schönen Momenten war.
Vom faszinierten Publikum gab’s dafür reichlich Applaus, für Noch-POC-Chef Beat Wyrsch zum Abschied 33 rote Rosen von seinen Sängern und Sängerinnen und von Kulturreferentin Julia Lehner im Auftrag der Stadt Nürnberg zum Geburtstag einen Bonsai – Baum. Passend für eine Truppe, die Oper im Taschenformat bietet.
Und vielleicht macht ja auch noch der Himmel der Pocket Opera Company ein Geschenk. Bei all ihrer Flexibilität wäre ihr gutes Wetter für den Auftritt bei der auf den morgigen Sonntag verschobenen „Sommernacht in Neunhof“ (19.30 Uhr) zu wünschen. uma